Sommerfestival Kittsee

Seit 2008 bis heute

Ist es das im südlichen Grenzgebiet des Burgenlandes – im Dreiländereck Österreich-Slowenien-Ungarn – gelegene ehemalige Batthyány-Schloss Tabor, so ist es im nördlichen Zipfel – Österreich-Slowakei-Ungarn – das frühere Batthyány-Schloss Kittsee, wo im Sommer Musiktheater unter freiem Himmel geboten wird. So wie mit Dietmar Kerschbaum auf Schloss Tabor ist es auch in Kittsee ein Einheimischer, der eine Sommerbühne initiiert hat: Rudolf Buchmann. Der Musikagent wuchs in Kittsee auf, rief 1976 das in Wien ansässige „Künstlersekretariat Buchmann“ als Familienunternehmen ins Leben und war zwei Jahre später, 1978, Mitbegründer des Kammermusikzyklus „Pannonisches Forum“.  Unter dem jetzigen Label „Philharmonische Matineen“ sind bis dato von März bis Oktober sonntags ab 11:00 Uhr im großen Festsaal des Schlosses hochkarätige Kammermusikkonzerte zu erleben. Seit 2008 findet unter der Ägide von Familie Buchmann zusätzlich das „Sommerfestival Kittsee“ statt, das sich der Oper, der Operette, dem Musical und dem Singspiel widmet. Kulisse ist die Fassade des Schlosses Kittsee mit ihrem von überlebensgroßen, aus Bratislava/Preßburg stammenden Atlanten getragenen Balkon.  

Inszenierung von Mozarts „Die Hochzeit des Figaro“ 2018 (Foto: Richard Schuster)

Tribüne im Hof des Schlosses Kittsee 2022 (Foto: Richard Schuster)

Aus unterschiedlichen Gründen konnte das Festival nur mit Unterbrechungen stattfinden. Seit 2017, seit Christian Buchmann die Intendanz von seinem Vater übernommen hat, wird jeden Sommer eine Neuinszenierung geboten. 2017 wurde Emmerich Kálmáns Operette „Die Csárdásfürstin“ gezeigt, 2018 Mozarts Oper „Die Hochzeit des Figaro“, 2019 George Bizets Oper „Carmen“, 2020 die Operette „Wiener Blut“ von Johann Strauss und im Corona-Jahr 2021 konnte eine Operettengala stattfinden.

Mit einer Neuinszenierung der 1940 uraufgeführten „Alt-Wiener Posse“ „Die Gigerln von Wien“ mit Musik von Alexander Steinbrecher im Sommer 2022 setzte Intendant Christian Buchmann erstmals nicht mehr auf das Repertoire von Stücken, die landauf, landab auf  Sommerbühnen zu sehen sind und die auf Grund ihrer Popularität auf zahlreiches Publikum hoffen lassen. Den neuen und im Hinblick auf einen kommerziellen Erfolg wohl etwas riskanteren Weg setzte Christian Buchmann auch 2023 fort. Zu sehen war eine Neuproduktion der 1939 in Zürich uraufgeführten musikalischen Komödie „Das Feuerwerk“ von Paul Burkhard. Wie schon 2022 wurde im Bühnenbild des langjährigen Ausstatters der Opernaufführungen im Steinbruch St. Margarethen, des Podersdorfers Manfred Waba, gespielt und gesungen. Mit der Auslastung der insgesamt 9 Aufführungen zeigt sich der Intendant durchaus zufrieden. Welches Stück 2024 im Hof des Schlosses Kittsee zu sehen sein wird, steht noch nicht fest.

Szene aus Paul Burkhards „Feuerwerk“ aus 2023 (Foto: Conny de Beauclair)