Schloss-Spiele Kobersdorf

Seit 1972 bis zur Gegenwart

Weil „die Schloßspiele Kobersdorf mithelfen könnten, dem ärmsten Bezirk Österreichs mit dem geringsten Pro-Kopf-Einkommen neue Freunde und Gäste zu bringen,“ wurde ab 1972 auf Initiative der Gemeinde im Hof des Schlosses Kobersdorf Komödie gespielt, jeweils im Juli zwischen den Aufführungen der Burgspiele Forchtenstein und der Seespiele Mörbisch. 1980 wurde Kobersdorf dritter Schauplatz der Burgenländischen Festspiele und 1988 mit dem aus Pama stammenden Rudolf Buczolich (1934-2015) ein beliebter Schauspieler engagiert, der als Intendant der Schloss-Spiele (sowie für zwei Jahre auch künstlerischer Leiter der Seefestspiele Mörbisch) immer wieder auch selbst auf den Brettern der Sommerbühne im Schlosshof stand. Seit 2004 ist Wolfgang Böck in der Doppelrolle des Intendanten und Ensemblemitglieds zu erleben. Böcks Popularität und sein Einsatz auch als „Benzinbruder“ (© Roland Düringer) mit vom Team der Schloss-Spiele organisierten Oldtimer- und Motorrad-Touren nach Kobersdorf tragen zu einer Auslastung von beinahe 100% bei. Ein weiteres Scherflein zum Erfolg: die Auswahl der Stücke. Darin beweise Böck immer wieder „ein mehr als glückliches Händchen“, lobte Landeshauptmann und Kulturreferent Hans Peter Doskozil im Sommer 2019. Zu Sommertheater-Klassikern wie Nestroy-Stücken gesellen sich auch Boulevard-Komödien französischer und englischer Provenienz, die von Slapstick leben.

Szenenfoto aus Kleists „Der zerbrochne Krug“ aus 1995 mit Ida Krottendorf, Heinrich Schweiger und Rudolf Melichar (Quelle: Burgenländisches Landesarchiv/Fotosammlung)

Inszenierung von Raimunds „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ 2023 (Foto: Schloss-Spiele Kobersdorf/Vogus)

Mit Nestroys „Der Alpenkönig und der Menschenfeind“ mit Intendant Wolfgang Böck in der Rolle des Menschenfeinds „Herr von Rappelkopf“ wurden 2023 in Kobersdorf gleich zwei Jubiläen gefeiert: Wolfgang Böcks 70. Geburtstag und dessen zwanzigste Saison als Intendant. Eine „goldene Ära für die Kultur im Burgenland“, so diesmal Hans Peter Doskozils Lob für Böck. Dessen Vertrag wurde um weitere fünf Jahre verlängert. 2024 wird im Schlosshof Peter Turrinis Fassung von Goldonis „Diener zweier Herren“ zu sehen sein.

Wolfgang Böck als Dorfrichter Adam, Plakat 2017 (Foto: Schloss-Spiele Kobersdorf)